Zu einem Garten gehören ganz selbstverständlich auch konstruktive und architektonische Elemente. Auch wenn der Zeitaufwand oft viel höher ist als für Profis, so macht es zweifellos viel mehr Spaß, solche Arbeiten so weit wie möglich selbst durchzuführen, statt sie in fremde Hände zu geben. Oft kommen dann auch noch neue Ideen während der Arbeiten. Einige Ergebnisse sollen nachfolgend vorgestellt werden.

Mein bislang umfangreichstes Projekt war ein Pavillon mit einer Grundfläche von ca. 4 x 4 m. Während unser Haus und unser Carport jeweils eine Dachneigung von 25° aufweisen, sollte der Pavillon einen architektonischen Kontrapunkt setzen. Zusammengesetzt aus vier Rautenflächen mit einer Dachneigung von 60° entsteht so ein luftiger aber dennoch geschlossener Raum. Seine Transparenz wird durch die pyramidale gläsernen Spitze unterstrichen und verleiht der Konstruktion eine beinahe sakrale Anmutung.


  • PavillonPavillon
  • PavillonPavillon
  • PavillonPavillon
  • PavillonPavillon
  • PavillonPavillon
  • PavillonPavillon

Verwendet wurde Brettschichtholz, welches auch einem Laien wie mir einen exakten, millimetergenauen Abbund erlaubt. Die vier tragenden Gratsparren ruhen auf verzinkten Pfostenschuhen, die in Fundamente aus Sichtbeton eingegossen sind. Als Bedachung hatte ich eine fischgrätartige Anordnung von Kupferscharen vorgesehen. Dafür hätte ich zweifelsohne länger als ein Wochenende gebraucht. Frauen pflegen aber leider manchmal etwas ungeduldig zu sein, eine Eigenschaft, welche auch meiner Frau zu eigen ist. Männer hingegen sind äußerst gutmütig und so ließ ich mich zu einer Schieferdeckung überreden und diese in fremde Hände zu geben. Die "Inneneinrichtung" und den großen runden Tisch durfte ich dann aber doch wieder selbst machen.



Unmittelbar neben dem Pavillon befindet sich eine Holzlege, welche ich aus kesseldruckimprägnierten Kanthölzern und Bodenbrettern konstruiert habe. Das trapezförmige Pultdach habe ich mit Kupfer in Doppelstehfalztechnik eingedeckt. In Ermangelung des nötigen Werkzeugs und weil eine Anschaffung ausschließlich zu diesem Zweck sich als zu teuer erwies, habe ich mir die wichtigsten Werkzeuge selbst geschweißt. Eine Abkantbank konnte ich mir glücklicherweise ausleihen.


Rosenwand

In Verlängerung zur Rückwand des Schuppens steht eine mit Rosen berankte Bretterwand als Abgrenzung zum Nachbargrundstück. Fertige Bretterzäune weisen in der Regel nur eine Höhe von 1,8 m auf und sind äußerst labil. Für den Zaun wurden die gleichen imprägnierten Bodenbettern verwendet wie für die Holzlege. Die auf einbetonierten Pfostenschuhen ruhenden senkrechten Kanthölzer wurden jeweils doppelt eingebaut und miteinander verschraubt. Dadurch ergeben sich auch bei einer Höhe von 3 m keine statischen Probleme.


Wasserzapfstelle

Wasserzapfstellen kann man in einem Garten gar nicht genug haben. Unsere Zapfstellen haben wir strategisch über das Grundstück verteilt. Sieben davon bestehen aus Betonsäulen mit einer eingegossenen Kupferrohrleitung. Als Schalungsmaterial habe ich ein der Länge nach aufgeschlitzes KG-Rohr verwendet. Den Abschluß bildet eine blaue Keramikkugel.


Bahnschwelle

Wohin mit einer ausgedienten, halbverrotteten Bahnschwelle? Senkrecht zwischen Rhododendron aufgestellt, erspart man sich die aufwendige Entsorgung als Sondermüll!


In unserer Region ist roter bzw. rötlicher Sandstein (mittlerer Buntsandstein der Karlstalschicht) das dominierende Gestein und fügt sich deshalb auch gut in die Umgebung ein. Bei den Außenreppenanlagen aber haben wir bewußt auf dieses Material verzichtet. Der weiche Sandstein überzieht sich in feuchter Waldluft rasch mit einem grünen Algenbelag. Reinigt man die Stufen, z.B. mit dem Hochdruckreiniger, dann wird die Oberfläche aufgerauht und der gefährlich glitschige Belag bildet sich noch rascher zurück. Hartgesteine sind deshalb für solche Zwecke weitaus besser geeignet und leichter zu reinigen. Verhältnismäßig preiswert ist Granit. Diese Gesteinsart wirkt aber durch ihr kaltes Grau abweisend und unpersönlich. Wir haben dieses Gestein deshalb nur gut dosiert in kleinen Mengen eingesetzt. Porphyr hingegen mit seinen warmen Brauntönen ist zweiffellos das schönste und darüberhinaus auch das am besten mit Sandstein harmonierende Hartgestein. Leider ist es aber auch ein ausgesprochen teueres Vergnügen. Die Treppenanlage im Hauseingangsbereich habe ich also in diesem Material und zwar mit Lege- und Stellstufen ausgeführt. Für die Flächen wurde entsprechende Bahnware in drei verschiedenen Breiten gemischt mit Porphyrpflaster verwendet.


Rankgerüst

Rankgerüste werden auf Gartenmärkten, in Gartencentern und im Internet in großer Zahl und Vielfalt angeboten. Bisweilen steht der Preis aber in keinem Verhältnis zum Arbeits- und Materialeinsatz. Bevor im Winter Langeweile aufkommt, kann man sich z.B. solchen Projekten widmen.


Teichmauer

Was wäre ein Garten ohne fließendes oder stehendes Wasser? Wir haben daher einen Teich am Fuß des Abhangs hinter dem Haus angelegt. Um eine ebene Fläche zu erzielen war es notwendig, den Hang abzufangen. Die nach ca. 20 Jahren morsch gewordenen Holzpalisaden habe ich jetzt durch Sandsteinmauern ersetzt. Das Material dafür wurde im nahegelegenen Picard'schen Natursteinwerk gebrochen. Für die halbkreisförmige Terrasse am Teich, die von einer der Stützmauern eingerahmt ist, hatte ich ursprünglich dicke, unbehandelte Douglasienbohlen verwendet. Leider war auch dieses Material bereits nach wenigen Jahren total verrottet, weshalb ich nun bei der Erneuerung auf Exotenholz zurückgegriffen habe. Auf der anderen Seite des Treppenabgangs habe ich oberhalb der Stützmauer einen kleinen Teich angelegt. Von dort ergießt sich ein Wasserfall in den unteren Teich.